20 Jahre Verein eAHV/IV
Digitalisierung, um die soziale Sicherheit zu gewährleisten
Vor 20 Jahren haben vier Organisationen im Bereich der AHV und IV den Verein eAHV/IV gegründet. Seither hat der nicht gewinnorientierte Verein unzählige Projekte erarbeitet und implementiert, welche die Digitalisierung der Sozialversicherungen effizient und sicher vorantreiben. In den vergangenen Jahren hat die Digitalisierung im Bereich der Sozialversicherungen rasante Fortschritte gemacht. Wesentlich dazu beigetragen hat der Verein eAHV/IV, der am 25. Juni 2004 gegründet wurde. Der Verein mit Sitz in Bern unterstützt die Informations- und Kommunikationstechnologie und damit die Modernisierung der AHV und IV. Er bildet die Drehscheibe für den Informationsaustausch und die Koordination, die Umsetzung und den Betrieb von Datenaustauschprojekten. Mitglieder von eAHV/IV sind die Konferenz der Kantonalen Ausgleichskassen (KKAK), die Konferenz der Verbandsausgleichskassen (VVAK), die IV-Stellen-Konferenz (IVSK) sowie die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) in Genf. «In den zwei Jahrzehnten, seit unser Verein als Digitalisierungspartner der 1. Säule der Sozialversicherung/Familienzulage gegründet wurde, haben wir gemeinsam sehr viel erreicht», sagt Vereinspräsident Christian Zeuggin. «Der Verein eAHV/IV hat sich in dieser Zeit zu einem wichtigen Partner entwickelt, der sich für den Datenaustausch sowie die Digitalisierung und Modernisierung der AHV und IV einsetzt. Wir sind stolz darauf, dank dieser Partnerschaft in Technologiefragen zur Gewährleistung der sozialen Sicherheit in der Schweiz beizutragen.»
Papierflut gebändigt
Hier sind einige Beispiele für die Tätigkeit des Vereins eAHV/IV:
- Bis Oktober 2007 wurden jährlich mehr als fünf Millionen Papiermeldungen zwischen den Sozialversicherungsunternehmen und externen Partnern wie Steuerämtern, Revisionsstellen und Ärzten ausgetauscht. Die Eindämmung dieser enormen Papierflut bot Potenzial für die Steigerung von Effizienz und Qualität. Deshalb startete man das Gesamtprojekt «Elektronischer Datenaustausch». Für die sichere Übermittlung entschied man sich für die Plattform sedex («Secure Data Exchange») des Bundesamtes für Statistik. Sedex ist seit 2008 in Betrieb, wird laufend weiterentwickelt und hat sich als Standard für den Datentransfer im eGovernment etabliert. Mit sedex wurden von 2013 bis 2023 fast 17 Millionen Meldungen der 1. Säule versandt, rund 1,8 Millionen im Jahr 2023.
- Jährlich wird in der Schweiz bei rund 50 000 Arbeitgebern kontrolliert, ob sie die Löhne korrekt abrechnen und die AHV-Gesetzgebung befolgen. Dieser Prozess war äusserst aufwändig; vertrauliche Daten wurden zwischen Arbeitgebern, Ausgleichskassen, Kontroll- und Revisionsstellen oft auf Papier ausgetauscht. 2015 entschied der Verein eAHV/IV, diese Vorgänge zu digitalisieren. Im März 2022 konnte das mehrjährige Projekt umgesetzt werden.
- Der Verein leistete Unterstützung, als die IV im Rahmen ihrer Weiterentwicklung per 1. Januar 2022 diverse Anpassungen vornehmen musste. Neu müssen IV Sachverständige ihre Gespräche mit den versicherten Personen aufzeichnen. Im Projekt IV-Tonaufnahmen wurde eine technische Lösung für die IV-Stellen, die Gutachterinnen und Gutachter sowie für die versicherten Personen entwickelt, um sichere Tonaufnahmen, deren Speicherung und Verwaltung zu ermöglichen.
Festschrift
Zum 20-jährigen Bestehen des Vereins eAHV/IV ist eine Festschrift verfasst worden. Sie reflektiert die bedeutendsten Errungenschaften des Vereins in den vergangenen 20 Jahren, wagt aber auch einen Ausblick auf künftige Herausforderungen und Entwicklungen. Zudem würdigt die Festschrift all jene, die dazu beigetragen haben, wichtige Digitalisierungsprojekte der AHV/IV erfolgreich umzusetzen. So ist der Verein eAHV/IV zu einem verlässlichen und soliden Partner für seine Mitglieder und alle anderen Beteiligten geworden.